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Deutsche Sprachgeschichte

Seit dem XIII. Jh. wird [s ] zu [ ] im Wortanlaut vor l,m,n,w und nach

r. Fьr die Bezeichnung des [ ] wurde die bereits vorhandene Schreibung sch

benutzt :

ahd. slafan, mhd. slвfen > nhd. schlafen

smerza smerze Schmerz

sneo sne Schnee

swarz swarz schwarz

kirsa kirse Kirsche

Etwas spдter entwickelt sich das [ ] auch vor p,t, obwohl es in der

Schreibung unbezeichnet blieb :

ahd. spati, mhd. spжte > spдt [ ]

starc starc stark

Um die Mitte des XIII Jh. wird s im Wortanlaut und im Inlaut vor Vokalen

stimmhaft : [ s] > [z], ohne daЯ diese Wandlung besonderen Ausdruck in der

Schreibung findet :

ahd. [ s] sin, mhd. sin > nhd. sein [ z]

lesan lesen lesen [z]

Im Althochdeutschen und zu Beginn des Mittelhochdeutschen war w ein

bilabialer Halbvokal, was die Formen ahd. seo " See" Gen. sкwes, mhd. se,

G. sewes bezeugen (der Halbvokal w wurde im Wortauslaut vokalisiert ), (

auch heute Virchow, Pankow ).

Im XIII Jh. entwickelt er sich zum labiodentalen stimmhaften Gerдuschlaut.

II. Vokalismus

1. Von drei Arten des Vokalwandels der deutschen Gegenwartssprache ist der

Ablaut die дlteste.

Der Ablaut ist ein spontaner Vokalwandel. Er ist allen germanischen

Sprachen eigen und hat seinen Ursprung im Indoeuropдischen,( Im Russischen

-нести- нёс, везти -вёз-воз, ноша ). Der Ablaut ist der Wandel des

Stammvokals bei der Bildung der Grundformen der starken Verben :

I. ahd. scriban - screib - scribum - giscriban

II. biogan - baug - bugum - gibogan

III. werdan - ward - wurtum - wortan

Der Ablaut ist auch ein Wortbildungsmittel, z.B.

ahd. hano " петух "- " huon " " Huhn ", auch im Suffix : Nibelungen -

Karolingen.

- 15 -

Ein anderer Vokalwechsel ist die Brechung. Das ist ein assimilatorischer

Vokalwandel, auch Vokalharmonie genannt. Die Brechung ist die Hebung bzw.

Senkung der Stammsilbenvokale unter dem EinfluЯ der Vokale der

nachfolgenden Silben, also eine regressive Assimilation. Sie war allen

altgermanischen Sprachen eigen.

Die Hebung des e zu i geschah durch Einwirkung der Vokale der hohen

Zungenlage i oder j der folgenden Silbe und vor n + Konsonant :

lat.: ventus - ae.,as. wind, ahd. wint " Wind "

ahd. erda - irdisk " irdisch ".

Die Senkung des Phonems i zu e geschah vor dem Vokal der tiefen Zungenlage

a :

lat. piper - ahd. pfeffer

lat. sinapis - as. senep " Senf ":

Unter дhnlichen Positionsbedingungen vollzog sich der Wechsel von a und u :

ahd. helfan - half - hulfum - giholfan

beogan - biugu

In der deutschen Gegenwartssprache lebt die Vokalharmonie im Wechsel der

Vokale e/i fort : ich gebe - du gibst < gibis - gibt < gibit

Erde - irdisch, Berg - gebirgig, " Gebirge "

Die Brechung enstand vermutlich im I. Jh. u. Z. und war in der ahd.

Periode schon eine historische Erscheinung, d.h. sie trat nicht in allen

Fдllen ein :

geholfan, geworfan aber gibuntan, funtan ( gefunden )

Ein so zusagen lebendiger Vokalwechsel war im Ahd. der Umlaut. Das ist

wie auch die Brechung ein assimilatorischer Vokalwandel, noch eine Art

der Vokalharmonie.

Der Umlaut hatte fьr die deutsche Sprache eine besondere Bedeutung. Im

Ahd entwickelte sich der Umlaut nur von dem kurzen a, das unter dem EinfluЯ

des i oder j der folgenden Silbe zu e wurde :

ahd. gast - gesti, kraft - krefti, alt - eltiro, faru - feris - ferit.

Der Umlaut erscheint im VIII Jh. in den nordfrдnkischen Dialekten, dann

verbreitete er sich sьdwдrts. Aber es gab im Ahd. viele Hinderungen fьr die

Entwicklung des Umlauts a > e : a wurde nicht umgelautet vor ht, hs,rw.

ahd. maht - mahtig, garwan - garwit ( gдrbt ) wahsan - wahsit.

Die Umlauthinderungen wurden zu Beginn der mhd. Periode beseitigt, so daЯ

seit dem XII Jh. auch hier der Umlaut eintrat. Er wurde als д bezeichnet (

der sogenannte Sekundдrumlaut ) : mдhtig, wдhset, gдrwat u.a.

Gegen Ende der ahd. Periode entwickelte sich auch der Umlaut des langen u

: hus - hiusir, mus - muisi.

In der mhd. Zeit wurden auch die ьbrigen Vokale umgelautet : das lange a

zu ж, das kurze o zu ц, das lange o zu oe, das kurze u zu ь :

ahd. spati - mhd. spжte - nhd. spдt

mahti mцchte mцchte

skoni schoene schцn

wurfil wьrfel Wьrfel

So wurden die umgelauteten Vokale aus den Varianten der Phoneme zu

selbstдndigen Phonemen ( d.h. sie ьbernahmen eine sinnunterscheidende

Funktion ) wurden phonologisiert. Der Umlaut ist der Ьbergang der Vokale

der vorderen Reihe e, ц, ь unter der Einwirkung von i / j der folgenden

Silbe. Deshalb nennt man ihn noch i- Umlaut.

2. In der mhd. Zeit vollzieht sich die Abschwдchung der unbetonten Vokale.

Die langen

- 16 -

und kurzen Vokalphoneme a, o, u, e, i der unbetonten Silben sind zu e [ ]

abgeschwдcht oder gдnzlich geschwunden.

a) Abschwдchung der Vokale :

ahd. taga - mhd. tage, gesti - geste, namum - namen

b) Schwund der Vokale am Wortende ( Apokope ) oder in der Wortmitte (

Synkope ) :

ahd. groЯiro - mhd. groe3er, herison - hersen.

3. Diphtongierung, Monophtogierung, Erweiterung der alten Diphtonge ei, ou.

Einige Neuerungen im System vokalischer Phoneme waren in den einzelnen

Territorialdialekten bereits in der mhd. Zeit entstanden, aber sie bekamen

erst in der fnhd Sprachperiode allgemeinere Ausbreitung und prдgten somit

das fnhd. phonologische System. In der Folgezeit bestimmten sie den

Charakter des Nhd.

Im XII. Jh. beginnt im дuЯersten Sьdosten, in Kдrnten, der Wandel der

langen Vokale der hohen Zungenlage i, u, iu [ y: ] zu Diphtongen :

п > ei [ae ] - mhd. mнn > fnhd. mein, нs > eis,

drн > drei

ы > au - ыf > auf, hыs > haus

tыbe > Taube,

brыchen > brauchen

iu [y: ]> eu hiute > heute, liute > leute

diutsch > deutsch.

Im Laufe des XII - XVI Jh. dehnt sich die Diphtongierung ьber den

gesamten hochdeutschen Sprachraum aus und wird zum Kennzeichen der

hochdeutschen Dialekte. Den alten Vokalstand bewahren die Schweiz ( vgl.

die Benennung der Schweizer Landessprache Schwyzer tьtsch -

Schweizerdeutsch ), ElsaЯ , der niederdeutsche Sprachraum und einige

angrenzenden Gegenden des Mitteldeutschen. Da die Diphtongierung auch zum

Kennzeichen der werdenden gemeindeutschen Literatursprache wird, nennt man

sie " die neuhochdeutsche Diphtongierung " .

Gleichzeitig mit der Entwicklung neuer Diphtonge vollzieht sich im

Bairisch- Цsterreichischen auch die Erweiterung alter Diphtonge ei > [ ae

], ou> au, die mit den neuen Diphtongen zusammenfallen :

mhd. ein > fhnd. ein [ aen], teil > [ tail ]

vgl. mнn - mein , drн - drei.

Gleichzeitig mit der Entwicklung der Diphtongierung entwickelt sich im XI-

XII Jh. in den mitteldeutschen Mundarten ( ein entgegengerichteter

Lautwandel ) die Monophtongierung der Diphtonge ie, uo, ьe :

ie > ie [ i: ] - mhd. hier > fnhd. hier [ i: ]

fliegen fliegen

uo > u guot gut

buoch buch

ьe > ь gьete gьte " Gьte "

sьe3e sьЯ

Die Diphtongierung ergreift nur einen Dialekt des Oberdeutschen - das

Sьdfrдnkische. Alle anderen oberdeutschen Dialekte bewahren die alten

Diphtonge mit der Tendenz zur Entlabialisierung : z.B. schen fьr schцn,

glik fьr Glьck.

Die Diphtongierung, die Erweiterung der alten Diphtonge ei, ou und die

Monophtongierung hatten eine groЯe Bedeutung fьr die werdende

gemeindeutsche Sprache. Sie prдgen das phonologische System der deutschen

Literatursprache. Sie prдgen das phonologische System der deutschen

Literatursprache der Gegenwart.

- 17 -

4. Positionsbedingte Dehnung und Kьrzung der Vokale ( 100 ).

Im XII -XVI Jh. дndert sich die Vokaldauer in vielen Wцrtern.

Der Vokal wird auch gedehnt :

ahd. neman, mhd. nemen > nehmen.

faren faren fahren

namo name Name

Der Vokal wird auch gedehnt, wenn die Silbe geцffnet werden kann :

ahd. tag, mhd. tac - nhd. Tag - Tages - Tage

Lange Vokale werden vor Konsonantengruppen gekьrzt, da diese eine

geschlossene Gruppe bilden :

ahd. brahta > mhd. brahte > nhd. brachte

la33an la33en lassen.

THEMA IX

Das morphologische System der deutschen Sprache in sprachgeschichtlicher

Beleuchtung (aus diachronischer Sicht )

I. Das Verb

1. Die grammatischen Kategorien des Verbs

2. Die morphologische Klassifikation der Verben.

3. Die thematischen und athematischen Verben.

1. Im Ahd. hatte das Verb die grammatischen Kategorien der Zeit, der Zahl,

dr Person, die Kategorie des Modus ( Indikativ, Konjuktiv, Imperativ ).

Aber die Kathegorie des Genus ( Aktiv - Passiv ) war noch nicht entwicklet.

Es fehlte das Passiv.

Die Kategorie der Zeit hatte nur zwei Formen fьr drei Zeitstufen : das

Prдsens, diente zum Ausdruck der Gegenwart und der Zukunft, und das

Imperfekt ( Prдteritum ) zum wurde zum Ausdruck der Vergangenheit

gebraucht. Die analytischen Zeitformen Perfekt und Plusquamperfekt

entwickelten sich im Ahd. und Mhd. aus biverbalen Wortgruppen wie haben +

P.II , werden + P.II und sein + PII, in denen das II. noch deklinierbare

Form haben , z.B. Argangana uuвrun ahtu daga.( Es waren acht Tage vergangen

).

Die Kategorie dr Zahl war wie auch heute durch den Singular und Plural

vertreten.

Die Katgorie der Person besaЯ dieselben Formen wie heute :

die erste, zweite und dritte P. im Sg. und Pl.

2. Die morphologische Klassifikation der Verben im Ahd. unterscheidet sich

von der in der deutschen Gegenwart., Wie auch heute gliedert man die ahd.

Verben in starke schwache und unregelmдЯige nach der Art der Bildung des

Prдteritums. Aber im Ahd. unterscheidet man noch thematische und

athematische Verben nach der Bildung des Prдsens.

Starke Verben. Der Terminus "starke "und " schwache " Verben gehцrt

J.Grimm. Unter starken Verben verstand er jene Schicht der uralten Verben,

die noch auf das Altgermanische zurьckkommen, und die das Prдteritum mit

Hilfe des Ablauts bilden:

helfan - half - hulfum - giholfan .( Inf. - Prдs. Sg. - Prдs. Pl. - P.II. )

Man teilt starke Verben in 7. Ablautreihen. Zu den schwachen Verben zдhlte

J. Grimm die spдtergebildeten Verben, die ihre Prдteritumformen mit Hilfe

des Dentalsuffixes bilden : dionфn -dionфta.

Thematische Verben bilden das Prдsens mit dem Suffix - i im Sg. und - a- im

Pl.:

geban - gibu - gibit- \\ gebamкs - gebe - gebant.

Dieses Suffix wird der Themavokal genannt, und die Verben mit diesem Suffix

- die

- 18 -

thematischen Verben.

Die thematischen Verben sind : alle starken Verben und die schwachen Verben

der 1. Klasse.

Man unterscheidet im Ahd. drei Klassen der schwachen Verben - nach ihrem

stammbildenden Suffix :

I. Klasse - jan - teilen, zellen = thematischen Verben

II.Klasse - ф- diфnon, salbфn = athematische Verben

III. Klasse - к - habкn, folgкn = athematische Verben

Die thematische Konjugation :

Prдsens i / a

Sg. 1. faru Pl. farames gibu gebamкs

2. feris(t) faret gibis(t) geb-e-t

3. ferit farant gibit geb-ant

Die athematischen Verben behalten ihr stammbildendes Suffix ф, к und

erhalten deshalb kein formenbildendes Suffix - den Themavokal.

Prдsens Prдteritum

1. dionom habem bant - buntum

2. dionost habes(t) bunti - buntut

3. dionot habet bant - buntun

Nach dieser Endung werden sie mi- Verben genannt. Im Mhd. ist die Endung

- m auЯer Gebrauch gekommen. Nach der Abschwдchung der stammbildenden

Suffixe der schwachen Verben der II. und III. Klasse o, e zu e

unterscheiden sich nicht mehr von dem Suffix der I. Klasse. Und seitdem

bilden die schwachen Verben eine einheitliche Klasse.

Infolge der Abschwдchung des Themavokals i/a zu e im Mhd. infolge seines

Schwunds in spдterer Zeit ist der Ausgleich der Personalendungen der

thematischen und athematischen Konjugation vor sich gegangen. Nur der

Umlaut und die Brechung des Stammvokals in der 2., 3. P. Sg. der starken

Verken erinnert uns heutzutage an die alte thematische Konjugation.

Und die alte Endung - m, zu - n assimiliert, bewahrt nur die Verbform bin

( < bim ).

Zu den athematischen Verben zдhlt man auЯer den schachen Verben der II. und

II.Klassen auch die unregelmдЯigen Verben und die Prдteritoprдsentia.

Die Prдteritoprдsentia werden so bezeichnet, weil ihre Prдsensformen alle

Merkmale des starken Prдterits haben, und zwar : den Ablaut des Stammvokals

im Sg. und im Pl. und die Nullendungen in der 1.,3. P. Sg.

wi33an Prдsens Prдterit stнgan ( I. Ablr.)

1.P. Sg. wei3 - steig -

1.P.Pl. wi33um stigum

Eigentlich sind ihre Prдsensformen die ehemaligen umgedeuteten

Prдteritumformen, die frьher nicht nur Vergangenheit bezeichneten, sonsern

auch das Resultat der Handlung in der Gegenwart und spдter die Gegenwart.

Die alten Prдsensformen sind nicht ьberliefert worden, die neuen

Prдteritalformen wurden mit dem Ablaut und dem Dentalsuffix - t - der

schwachen Verben gebildet:

ahd. scal - sculum - scolta .

Prдteritoprдsentia im Ahd. : wi33an, durfan ( bedьrfen ), ( k )unnan,

scolan, magan ( vermцgen - kцnnen ), mugan , toug ( es nьtzt ), gitar ( er

wagt ), ginah ( es genьgt ),

muo33un, eigun ( er besitzt ), an.( er gцnnt ).

Die deutsche Gegenwartssprache besitzt 7 Prдteritoprдsentia : wissen + 6

Modalverben :

- 19 -

mьssen, sollen, kцnnen, dьrfen, wollen, mцgen. Sie haben auch heute im

Prдsens die Merkmale des starken Prдterits : den Ablaut des Stammvokals und

die Nullendung in der 1., 3.Pl. Sg.

Zu den unregelmдЯigen Verben gehцren im Ahd. folgende Verben : 1. tuon,

gкn, stкn; 2. sнn; 3. wellen ( wollen )

Die Prдsensformen dieser Verben sind unregelmдЯig, da sie im Gegensatz zu

den regelmдЯigen Verben des Ahd. keinen Themavokal haben, und die

Personalendungen werden unmittelbar an das Wurzelmorphem angefьgt. Aus

diesem Grunde nennt man sie athematische Verben. AuЯerdem haben sie in der

1.P. Sg. Prдsens eine archaische gemeinindoeuropдische Personalendung -m (

ai. -mi, griech. - mi, altruss.есмь ,lat. sum.)

Prдsens Singular.

1. tuo -m stк-m( ste-n ) sta-m gк-m (=) gв-m ( ga-n)

2. tuo-s(t) ste-s(t) sta-s (t) ge-s(t) ga-s(t)

3. tuo-t ste- t sta-t ge-t ga-t

Plural

1. tuo-mes stк-mкs gк-mкs gвm-es

2. tuo-t ste-t ge-t ga-t

3. tuo-ut stк-n gк-nt gв -nt

Das Verb tuon besitzt auЯerdem eine eigenartige Prдteritumform, z.B.

1.P.Sg. teta, die durch Reduplikation gebildet ist.

Prдteritum

Sg. 1. teta tвtum ( un ) Pl.

2. tвti tвtut

3. teta tвtun

Das P. II. hat die starke Form gitan.

Die Verben gвn, gкn,stвn, stкn sind kurze zusammengezogene Formen der

Verben gangan und stantan . Im Prдteritum und im P.II haben sie

vollstдndige Formen.

Prдt. Sg. gieng - Prдt. Pl. giengum - PII. gigangan

stuont stuontum gistantan

2. wesan, sнn. In allen i / e Sprachen hat das Verb des Seins ein aus

verschiedenen Wurzelmorphemen zusammengesetztes Paradigma. In den

germanischen Sprachen beteiligen sich am Paradigma dieses Verbs folgende

Wurzelmorpheme :

a) das i / e Wurzelmorphem es - und seine Nullstufe s - ( vgl. lat. esse,

altruss. есмь, еси,есть,суть ).

Prдsens

Indikativ

Konjuktiv

Sg. 1. bim (-n ) Pl. 1. burum (-n) Sg. sн Pl. sнm (-n)

2. bist 2. birut n sнs(t)

sнt

3. ist 3. sint sн

sнn

c) In allen Formen auЯer dem Prдsens wird das starke Verb ahd. wesan, sein,

existieren ( V. Ablautreihe ) gebraucht :

Prдt. 1.,3. P. Sg. was - 1.P.Pl. warum ( mit spдter Aufhebung des

Konsonantenwechsel s - r ); Inf. wesan, spдter durch sнn verdrдngt;

Imperativ 2.P.Sg. wis, 2. P.Pl. weset (auch sнt ); P.I. wesanti, spдter

seiend ( vgl. heute anwesend, abwesend ). Das P.II fehlt im Ahd. ( mhd.

gewesen, gesin, nhd. gewesen )

4. wellen ( nhd. wollen ) Auch hier ist das Prдsens eine umgedeutete

Prдteritalform, und zwar Prдt. Konjuktiv ( vgl. nhd. ich mцchte = ich will

)

- 20 -

Prдsens

Sg. 1. willu Pl. wellemes Inf. wellen

2. wili wellet P. I wellenti

3. wili wellent Prдt. wolta ( welta )

Im Mhd und im Nhd. vollzieht sich die Angleichung dieses Verbs an die

Prдteritoprasentia.

Alle unregelmдЯigen Verben bewahren ihren eigenartigen Formenbestand auch

in der deutschen Gegenwartssprache. Seit der mhd. Zeit schlieЯen sich ihnen

auch die Verben haben und werden und bringen an.

5. haben. Im Ahd. war es ein schwaches Verb der III Klasse, also ein

regelmдЯiges Verb. Im Mhd. entwickelten sich im Prдsens und Prдteritum

kurze zusammengezogene Formen - haben > hвn, habкst > hast, habкt > hat,

habкta > hatte.

Deshalb zдhlt man es zu den unregelmдЯigen Verben.

6. werden . Im Ahd. war es ein starkes Verb der III. Ablautreihe : ahd.

werden - ward - wurtum - wortan ( d - t ).

Im Mhd. entstand infolge des Ausgleichs der Prдteritalformen des Sg. und

des Pl. die Form wurde mit - e im Auslaut, was fьr die 1. ,3. P.Sg. des

starken Prдterits nicht typisch ist. AuЯerdem vollzog sich der Ausgleich

der Prдeritalformen der Verben dieser Ablautreihe nach der Singularform (

vgl. ahd. helfan - half - hulfum > mhd. half; werfan - warf - wurfum > mhd.

warf ) , nur das Verb weden erhielt die Form mit dem Pluralstamm : wurtum -

wurde.

Auch im Prдsens hat es seit der mhd. Zeit kurze zusammengezogene Formen :

ahd. wirdes (t) - nhd. wird.

7. bringen. Dieses Verb wird zu den unregelmдЯigen Verben gezдhlt, weil

seine Prдteritalformen mit dem Ablaut des Stammvokals wie bei den starken

Verben und mit dem Dentalsuffix - t - wie bei den schwachen Verben gebildet

sind : ahd. bringen - brachta - gebracht.

II. Das Substantiv.

1. Die Kategorien des Substantivs im Ahd., Mhd., Nhd.

2. Die Entwicklung des Deklinationssystems.

3. Der Artikel und die Kategorien der Bestimmtheit - der Unbestimmtheit.

1. Das Substantiv bewahrt im Ahd. die grammatischen Kategorien des Genus (

3 Geschlechten ), des Numerus ( Singular, Plural ) und des Kasus, die das

Urgermanische besaЯ und es seinerseits aus dem Indoeuropдischen ьbernommen

hatte. Auch der Flexionstyp der Substantive blieb im wesentlichen noch der

alte.

2. Man bestimmt die Deklinationstypen der Substantive im Ahd. nach den

stammbildenden Suffixen, da die alten Kasusendungen in vielen Fдllen

geschwunden sind :

I. Vokalische Stдmme :

a - Deklination ( m. tag, kuning, n. wort, houbit u.a. )- N.A. - taga

ja - Deklination ( m. hirti, n. kunni " Geschlecht"...)

wa - Deklination ( m. snкo, n. kniu " Knie "... )

i - Deklination ( m. gast. scrit "Schrift ", f. kraft, fart... )

II. Konsonantische Stдmme

n - Deklination ( m. namo, garto "Garten " , boto, herza, ouga ora " Ohr ",

zunga, sunna, wituwa ...)

nt - Deklination ( m. friunt, fiant " Feind " )

- 21 -

r - Deklination ( m. bruoder, fater, f. muoter , tohter ... )

ir - Deklination ( n. lamb - lembir , kalb, huon, blat ... )

Im Ahd. und Mhd. vollzieht sich der Wandel der Deklinationsystems.

Entscheidend dafьr war die Abschwдchung der unbetonten Vokale in den

stammbildenden Suffixen, die zu Kasusendungen wurden. Unterschiedliche

Endungen a, o, i, u wurden zu - e abgeschwдcht und im Mhd. verteilt man die

Substantive in zwei Deklinationstypen - starke und schwache Deklination -

nach dem grammatischen Geschlecht. Die vokalischen Stдmme bilden die starke

Deklination mit dem Merkmal - der Genitivendung - s im Sg., die

konsonantischen n- Stдmme liegen zugrunde der schwachen Deklination. Die

ьbrigen konsonantischen Stдmme schlossen sich der starken Deklination an.

Im Fnhd. entwickelte sich die Deklination der Feminina mit der Nullendung

im Sg.

Infolge der Abschwдchung der unbetonten Vokale reduzierte sich die Zahl

der Kasusendungen von 43 auf 9 im Mhd. und auf 4 im Nhd.

3. Die Entwicklung des Artikels beginnt im Ahd. Zuerst entwickelt sich der

bestimmte Artikel ther, thiu, tha3 , dem ein Demonstartivpronomen zugrunde

liegt. Der bestimmte Artikel ist im Ahd. noch im Werden. Er wird nur mit

konkreten Substantiven gebraucht, um einen einzelnen Gegenstand zu

bezeichnen : z. B. :

Sliumo bringet tha3 erira giuuti. Bringt schneller das beste Gewand.

Im Ahd. kommen bereits vereinzelte Formen des unbestimmten Artikels vor :

"Einen kuning wue3 ich, hei3it her Hludwig.

Doch der regelmдЯige Gebrauch des unbestimmten Artikels entwickelt sich

erst in der mhd. Zeit. Vgl. im " Nibelungenlied " :

Es wuochs in Burggonden ein viel edel magadin ...

sie wart ein schoene wip. ( Es wuchs in Burgund eine edle Jungfrau, ...

sie wurde zu

einer schцnen Frau .)

Auf diese Weise entsteht seit Beginn der mhd. Zeit die Opposition

zwischen dem Substantiv mit dem bestimmten Artikel und dem Substantiv mit

dem unbestimmten Artikel, die die grammatische Kategorie der Bestimmtheit /

Unbestimmtheit zu einer vollentwickelten Kategorie prдgt.

THEMA X .

Die Syntax der deutschen Sprache aus diachronischer Sicht.

1. Der einfache Satz.

2. Der zusammengesetzte Satz.

3. Die Negation.

1. Schon im Ahd. war die vorherrschende Satzform der zweigliedrige Satz mit

einer Subjekt - Prдdikat - Struktur. z. B. : Sum man habeta zuuene suni.

Ein Mann hatte 2 Sцhne.

Wie in allen flektierenden Sprachen war die Wortstellung im Satz frei.

Das Prдdikat konnte im Ahd. im Aussagesatz sowohl an der zweiten Stelle als

auch am Satzanfang und im SatzschluЯ stehen :

z. B. Araugta sich imo gotes engil." ( Es ) erschien ihm ein Engel

Gottes. "

Alla thesa naht arbeitende niuuih ni gifiengumes.

" Die ganze Nacht haben wir gearbeitet und nichts gefangen ".

Es lassen sich bereits im Ahd einige neue Tendenzen in der Satzgestaltung

verfolgen,

- 22 -

die in der Folgezeit die Eigenart des deutschen Satzbaus prдgten.

1) Die Tendenz zur Verbreitung der zweigliedrigen Satzstruktur auf den

unpersцnlichen und unbestimmten-persцnlichen Satz ( mit den Pronomen es und

man ).

2) Die Tendenz zur Entwicklung der Elemente der festen Wortstellung im

Satz , vor allem zur Bindung der Stelle des Prдdikats und zur Entwicklung

der Umklammerung.

Diese Erscheinungen bestimmten weitgehend die Eigenart der Satzgestaltung

in der deutschen Gegenwartssprache.

2. Schon die ersten ahd. Sprachdekmдler enthalten verschiedene Typen

komplexer ( zusammengesetzter ) Sдtze. Aber ihre Zahl ist gering im

Vergleich zu der deutschen Gegenwartssprache. Sie entwickelten sich spдter,

in der Folgezeit.

Die Satzverbindung hat im Ahd ebenso wie in der Gegenwartssprache zwei

Hauptmodelle : konjuktionslose und konjuktionale Satzverbindung :

1) Einan kuning wei3 ih, hei3t her Hludwig.

2) Thanan tho Zacharias uuard gitruobit tha3 sehenti, inti fortha anafiel

ubar inan. " Zacharias war verwirrt, das sehend, und Furcht ьberfiel ihn ".

Die gebrдuchlichsten Konjuktionen waren inti, ioh = " ich ", ouh = "auch ",

doh = "doch " abur = "aber", odo = "oder". Aber es gab noch keine kausalen

und finalen Konjuktionalwцrter wie denn, folglich, daher, darum,

infolgedessen u.a.

Das Satzgefьge.

Das Ahd. besitzt Gliedsдtze fьr alle Satzglieder, d.h. Subjekt, -Objekt-,

Prдdikativ-, Adverbial- und Attributsдtze. Die Endstellung des Prдdikats im

Gliedsatz, was die Gegenwartssprache prдgt, gilt im Ahd. noch nicht als

Regel. Doch kam sie in den Gliedsдtzen schon hдufig vor :

Thu weist,tha3 ih thih minnon.

" Du weiЯt , daЯ ich dich liebe. "

Da die Endstellung des Prдdikats nur in Gliedsдtzen vorkommt, wird sie

allmдhlich zum Prдgemittel des Gliedsatzes.

Im Mhd. gab es wenige Neuerungen in der Entwicklung des Satzbaus. Nur die

Anfansstellung des Prдdikats im Aussagesatz war aus dem Gebrauch gekommen.

Die Herausbildung verschiedener literarischer Gattungen sowie der

gelehrten Prosa und der Kanzlei - und Geschдftsprosa in der

frьhneuhochdeutschen Zeit, die politische und religiцse Literatur der

Reformationszeit Luthers, die Bemьhungen der Humanisten um die deutsche

Sprache fцrderten die weitere Entwicklung der syntaktischen Struktur der

deutschen Sprache. Es kamen neue Konjuktionen auf, es entstanden neue

Modelle komplexer Sдtze .

Bereits im XII-XIV Jh. wurde die Voranstellung von Adjektivien,

Partizipien und Pronomen in den attributiven Wortgruppen vorherrschend.

Die Tendenz zur festen Stellung des Prдdikats wurde erst im Ahd. zur

Regel. Auch die verbalen Klammer entwickelte sich bis in die nhd. Zeit.

Ьber den Ьbergang von der doppelten Negation zur Gesamtnegation siehe

bei Moskalskaja ( 112. Seite 228 )

- 23 -

Thema XI

Der Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache in

sprachgeschichtlicher Beleuchtung.

Die althochdeutschen Sprachdenkmдler zeugen davon, daЯ die deutsche

Sprache schon in jener Zeit einen reichen Wortschatz besaЯ . Neben den

Wцrtern aus dem Bereich des alltдglichen Verkehrs besaЯ das Ahd. einen

reichen Schatz von Wцrtern aus dem Bereich des Geisteslebens, der Dichtung,

der Viehzucht und des Ackerbaus, des Bau-, Rechts - und Heereswesens. In

den ahd. Sprachdenkmдlern kommt das stдndige Wachstum des Wortschatzes im

Zusammenhang mit der Entwicklung der feudalen Kultur, der klerikalen

Bildung, des Staats-und Rechtswesens, mit der Ьbertragung zahlreicher

lateinischer theologischer und philosophischer Schriften in die deutsche

Sprache und der Schaffung der dazu notwendigen Terminologie zum Ausdruck.

Der deutsche Wortschatz bereicherte sich einerseits durch zahlreiche

Entlehnungen, andererseits durch Wortbildung. Die meisten Entlehnungen der

vor - und ahd. Zeit sind aus der lateinischer Sprache z. B. :

lat. secula - ahd. sihhila "Sichel "'lat. vinum - ahd wоn "Wein ";

lat. pirum - ahd. bira "Birne ", lat. persica - ahd. pfersich "Pfirsich '

lat. via strata" HeeresstraЯe " - ahd. stra33a "StraЯe ".

Aus dem Latein sind auch die Monatsbezeichnungen entlehnt. Durch

Lehnьbersetzungen entstanden die Namen der Wochentage ( die Siebentagewoche

wurde von den Germanen im III -V Jh. unter griechischen und rцmischen

EinfluЯ eingefьhrt ) : lat. Martium - ahd. marzeo, merzo " Mдrz ", lat.

Maius - ahd. meio " Mai ", lat. Augustus - ahd. augusto " August ", lat.

dies Solis - ahd. sunnыntag " Sonntag ", lat. dies Lunac - ahd. manatag "

Montag ".

Aus dem Bereich des Kirchenlebens stammen die Wцrter lat. claustrum -

ahd. klфstar " Klostar ", lat. templum - ahd. tempal " Tempel ", lat.

monachus - ahd. munich " Mцnch ", lat. crucem - ahd. krыzi " Kreuz ".

In der Wortbildung spielen sowohl die Ableitung als auch die

Zusammensetzung eine groЯe Rolle. Die Ableitung der Substantive mit Hilfe

von Ableitungssuffixen :

ahd. trag - an - treg - ir " Trдger " , ahd. hфh - hфhо " Hцhe " , rein -

reinida " Reinheit " , ahd. kunni " Geschlecht "- kun ing " Kцnig " , ahd.

friunt " Freund " - friunt -in "Freundin " .

Ein beliebtes Wortbildungsmittel ist in allen altgermanischen Sprachen

auch die Zusammensetzung, z.B. erd - biba " Erdbeben ", beta - hыs "Bethaus

", " Kirche " , gast - hыs " Gasthaus " , mitti - tag " Mitttag " , himil -

richi " Himmelreich " .

In der mhd. Zeit bereichert sich der Wortschatz nicht nur durch

Entlehnungen aus anderen Sprachen, in erster Linie aus dem Franzцsischen,

sondern auch durch Bedeutungsentwicklung der terminologischen Lexik und der

Berufslexik, z.B. afr. tornei - ahd. turnei " Turnier " , aventure "

Abenteuer " .

Viele Wцrter дndern ihre Bedeutung z.B. ahd. wоp, nhd " Weib " - es war

im Ahd. eine Geschlechtsbezeichnung ( " женщина " ).

GroЯe Bedeutung fьr die Entwicklung der abstrakten Lexik hatten die

philosophischen Schriften der Mystiker im XII-XIV Jh. In dieser Zeit

entstanden die Wцrter begreifen, Eigenschaft, Eindruck, EinfluЯ, Zufall,

einsehen, bildlich...

Mit der Entwicklung der Geschдftssprache beginnt die Entwicklung der

terminologischen Lexik und der Berufslexik, z.B. urkunde, brief " Dokument

", rat " Rat ", burger " Bьrger ", rihten, urteilen " richten " , arzat "

Arzt " , antwerker " Handwerker " , beker " Bдcker " , gartner " Gдrtner "

, goldschmiede " Goldschmied "

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Die frьhneuhochdeutsche Zeit brachte die Entwicklung von Handel und

Industrie, die stьrmische Reformation und die politischen Kдmpfe des

Bauernkrieges, die Ausbreitung der deutschen Sprache auf immer neue Sphдren

des gesellschaftlichen Lebens, der Wissenschaft und Kunst. Das alles rief

bedeutende Wandlungen im Wortschatz der werdenden deutschen

Literatursprache hervor.

Wie in den vorausgegangenen Epochen schwand ein Teil des alten

Wortschatzes, z.B. ahd. mihhil, mhd. michel und ahd. luzzil, mhd. lьtzel

wurden durch " groЯ " und " klein " ersetzt. Das mhd. Wort arebit " Mьhsal

", " Kampf " дndert seine Bedeutung : nhd. Arbeit; mhd. " Weisheit " , "

Klugheit, Wissenschaft ", " Kunst " - nhd. List . ( Siehe bei Moskalskaja ,

S. 207-210 ).

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