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Zusammenspiel der Realiatete als eines der Hauptprinzipien des Sujetaufbaus im Roman Stiller von Max Frisch

zwar eine einfachere Zeitstruktur, weil sie fast ausschliesslich vom Jahr

1945 handeln. Aber auch hier ist die Erzaehlung immer wieder durch

Einschuebe in der Gegenwart unterbrochen, nicht nur durch die bereits

erwaehnten Bemerkungen und Kommentare des Tagebuchschreibers, sondern auch

durch Ereignisse und Reflexionen in der Gegenwart. So heisst es im 4. Heft

ploetzlich: "Sibylle (die Frau meines Staatsanwalts) hat gestern kurz nach

Mitternacht ein beinahe siebenpfundiges Maedchen geboren" (Frisch 1992:

218), oder im 6. Heft: "Manner sind komisch!" findet Sibylle noch heute""

(Frisch 1992: 284), und nach dem Bericht, dass Sibylle sich in Le Havre

eingeschifft habe: "Mein Freund, der Staatsanwalt, meldet, dass die

Schlussverhandlung (mit Urteilsspruch) auf Dienstag in acht Tagen angesetzt

ist " (Frisch 1992: 308). Die Gegenwart bleibt also im Bewusstsein des

Lesers immer vorhanden. Karlheinz Braun kommentiert diesen Sachverhalt

folgendermassen: "Es ist deutlich, dass in diesen Heften die Vergangenheit

dominiert, doch Frisch macht von der Moeglichkeit, die momentane Gegenwart

aufleuchten zu lassen, so reichlich Gebrauch, dass sich hier Vergangenheit

und Gegenwart eigentuemlich vermischen" (Braun 1959: 78)

Das 7. Heft nimmt sowohl in der Erzaehlhaltung als auch in der

zeitlichen Struktur eine Sonderstellung ein. Es enthaelt zunaechst, ebenso

wie die anderen Hefte mit ungerader Numerierung, Erlebnisse im Gefaengnis,

also in der Gegenwartsebene: Besuch beim Zahnarzt, Gespraech mit dem

Staatsanwalt, Gang auf den Friedhof und Besuch von Freunden, gemischt mit

Reflexionen und Erinnerungen an Mexiko, die uebrigens wieder im zeitlosen

Praesens geschrieben sind. Danach folgt die Rueckwendung auf Stillers

Vergangenheit in der Ich-Form, beginnend mit den Worten: "Es ist ja nicht

wahr [...]" (Frisch 1992: 334). Schliesslich wird ein ganzer Tag im

Gefaengnis protokolliert, eingeleitet durch die Substantive mit zeitlicher

Bedeutung: 1. Der Vormittag, 2. Das Mittagessen, 3. Der Nachmittag. Diese

Protokolle werden immer ausfuehrlicher, der Bericht vom Nachmittag nimmt 23

Seiten ein (355-378). Hier naehert sich die Erzaehlzeit der erzaehlten

Zeit, so wie sich die White-Handlung der Stiller-Handlung naehert und

schliesslich mit ihr verschmilzt. Das Protokoll war bisher die Form, in der

die Vergangenheit Stillers dem Leser vermittelt wurde. Dass sie hier auf

die Gegenwartsebene, den Aufenthalt im Gefangnis, angewandt wird, ist ein

Zeichen dafuer, dass der Tagebuchschreiber White Stillers Vergangenheit als

die seinige uebernimmt. Das Gefuehl ein neuer, anderer Mensch zu sein, das

ihn auch jetzt nicht verlaesst, wird erst jetzt, unmittelbar vor der

Urteilsverkuendung, durch den Bericht von seinem Selbstmordversuch und die

daraus resultierende Empfindung einer Neugeburt begruendet. "Ich hatte die

bestimmte Empfindung erst jetzt geboren worden zu sein, und fuehlte mich

mit einer Unbedingtheit, die auch das Laecherliche nicht zu fuerchten hat,

bereit, niemand anders zu sein als der Mensch, als der ich eben geboren

worden bin, und kein anderes Leben zu suchen als dieses, das ich nicht von

mir werfen kann" (Frisch 1992: 381).

Dies ist die einzige Rueckwendung auf den Amerika-Aufenthalt, die

zeitlich datiert wird: "Vor etwa zwei Jahren versuchte ich, mir das Leben

zu nehmen "(Frisch 1992: 378).

Im Zusammenhang mit dem Gesagten, koennen wir zum Schluss kommen, dass

die Zeit im Roman auch als Element des Spieles fungiert. Das kann durch die

Tatsache bewiesen werden, dass die Zeitlosigkeit im amerikanischen Text als

Zeichen der Irrealitaet des dortigen Lebens fungiert und fuer die Schweiz

dagegen detailierte Zeitangaben typisch sind.

3. Die Stilebene

Nicht nur in raeumlich-zeitlicher Hinsicht lassen sich die Schweiz und

Amerika gegenueberstellen. Diese zwei Welten, zwei verschiedene

Realitaeten, werden auch auf der Stilebene miteinander konfrontiert. Das

gilt in erster Linie Landschaftsbeschreibungen. Nachstehend werden drei

Landschaftsschilderungen aus der sprachlicher Sicht analysiert und

verglichen.

Die erste ist die Beschreibung der Wueste in Mexiko. Hier arbeitet der

Erzaehler mit Anaphern: "Farben des gluehenden Mittags, Farben der

Daemmerung, Farben der unsaeglicher Nacht" (Frisch 1992: 26); mit

Wortwiederholungen: "Sand und Sand und wieder Sand" (Frisch 1992:26), vor

allem aber mit zahlreichen Vergleichen. Bei diesen Vergleichen faellt auf,

dass sie haeufig das Gesagte wieder einschraenken: "wie Orgelpfeifen oder

siebenarmige Leuchter, aber haushoch, […] nicht eigentlich gruen, eher

braeunlich wie Bernstein." (edg.: 26) Manchmal wird auch der poetische

wirkende Vergleich durch den prosaischeren ersetzt: "[…] wie mattes Gold

oder auch wie Knochenmehl" (ebd.) dadurch wird der gehobene Stil immer

wieder gebrochen. Ebenso heisst es am Schluss der Beschreibung der Wueste:

"Es erfuellte uns, ich erinnere mich, ein feierlicher Uebermut; kurz darauf

platzte der hintere Pneu" (Frisch 1992: 27)

Das eben beschriebene Stilmittel wird bei der zweiten grossen

Beschreibung, der New Yorks, noch haeufiger angewandt. Hier werden die

Vergleiche immer wieder praezieser; so heisst es: "[…] rot, nicht rot wie

Blut, rot wie die Spiegellichter in einem Glas voll roten Weines." (Frisch

1992: 315); "oder […] gelb, aber nicht gelb wie Honig, duenner, gelb wie

Whisky, gruenlich- gelb wie Schwefel […] " (Frisch 1992: 316) neben den

zahlreichen Vergleichen gibt es hier auch Metaphern: Teichen voll

Weissglut; Schwaden von buntem Nebel; Sterne ueber einer Sintflut von Neon-

Limonade; Teppiche, die aber gluehen […] usw. (Frisch 1992: 314)

Die Widerspruechlichkeit dieser Riesenstadt, die der Erzaehler eine

"Orgie der Disharmonie" nennt (Frisch 1992: 315), spiegelt sich auch in

antithetischen Figuren, die zwiespaeltige Gefuehle des Erzaehlers zum

Ausdruck bringen. "Menschen oder Termiten; Sinfonie und Limonade; sinnlich

und leblos zugleich; geistig und albern und gewaltig" (Frisch 1992. 316).

Lyrischer im Ton ist die dritte groessere Landschaftsbeschreibung

dieses Textes, die eine Landschaft in der Nahe von Zurich beinhaltet, wo

Stiller mit dem Staatsanwalt zu Mittag isst und wo er vor vielen Jahren mit

Julika war.

Da heisst es z. B.: "[...] die Zeit streicht wie eine unsichtbare

Gebaerde ueber die Range" (Frisch 1992: 351) oder "[...] eine blaeuliche

Geraeumigkeit fuellt die leeren Wipfel der Baeume, und wieder lodert das

Welken an den Hausmauern empor, klettert das letzte Laub in gluehender

Brunst der Vergaengnis" (Frisch 1992: 352). Hier dominiert nicht die

Beschreibung, sondern die durch die Landschaft ausgeloeste Erinnerung.

"Es muss an mir liegen… Nocheinmal ist alles da, die Wespen in der

Flasche, die Schatten im Kies, die goldene Stille der Vergaengnis, alles

wie verzaubert […]" (Frisch 1992: 349).

In der letzten Beschreibung dominiert nicht Stiller, sondern seine

Erinnerungen an Julika. In den ersten zwei Beschreibungen ist seine

erwuenschte Realitaet vorhanden, er geniesst dabei jede Einzelheit, weil

diese Schilderungen sein Inneres widerspiegeln und mit ihm identisch sind.

Es kann festgestellt werden, dass nicht nur in Opposition 'die Schweiz-

Amerika' sprachliche Mittel zur Entstehung und zum Zusammenspiel der

Realitaeten beitragen. Es gibt konkrete Griffe, die der Autor einsetzt, um

die Mehrschichtigkeit der Textwirklichkeit emporzuheben. Joachim Kaiser z.

B. hat auf die Bedeutung der Klammer aufmerksam gemacht, die typisch fur

Frischs Stil sei. (vgl. Kaiser 1971: 50) Auch im "Stiller" finden sich

zahlreiche Klammern (linguistisch gesehen sind das Parenthesen), so heisst

es zum Beispiel ueber Spanienerlebnisse, wo sich White Gedanken ueber

Stiller macht: "Seine Feuerprobe bestand er (vielmehr: er bestand sie eben

nicht!) vor Toledo, wo die Faschisten sich im Alcazar veschanzt hatten"

(Frisch 1992: 139) Oder: "Natuerlich ritt ich schon im Morgengrauen (in

einem grossen Bogen, damit man mir nicht auf die Spur kam) wieder zu meiner

Grotte" (Frisch 1992: 158)

"Jim traute meinen Schaetzungen nicht, dabei hat die spaetere

Erforschung jener Kavernen (die Touristen erreichen sie heutzutage von

Karlbad her, New Mexico, mit dem Bus) ganz andere Masse ergeben." (Frisch

1992: 163)

Die Klammer ergaenzt und praezisiert, hat einen Realitaetsbezug, aber

sie ironisiert und distanziert auch, weisst auf "fremde Realitaeten" hin,

nicht nur in den Protokollen des 2., 4. und 6. Heftes, wenn das

eingeschobene (so sagt er selbst), (so sagt Sibylle) usw. das Erzaehlte

immer wieder vom Erzaehler abrueckt, sondern auch im eigentlichen Tagebuch:

"So (ungefaehr) werde ich zu Frau Julika Stiller-Tschudy sprechen [... ]"

(Frisch 1992: 343).

Es lohnt sich auch auf ein weiteres Aspekt, naemlich auf den Gebrauch

von Helvetismen aufmerksam zu werden. Sie treten im Text als Bestandteile

einer der vorhandenen Realitaeten auf.

Walter Schenkers ausfuehrliche Untersuchung behandelt diesen

Teilaspekt, naemlich die Rolle, die die schweizerische Mundart in "Stiller"

spielt. Wenn naemlich Stiller in der Rolle Whites seine Schweizer Herkunft

verleugnet, so muss er darauf achten, keine Helvetismen in seine

Aufzeichnungen einfliessen zu lassen. Dies gilt natuerlich vor allem fuer

die Hefte 1, 3 und 5, waehrend die Hefte mit gerader Numerierung ja das

wiedergeben, was ihm andere erzaehlt haben sollen; hier besteht also kein

Grund schweizerische Redewendungen aengstlich zu vermeiden. So gebraucht er

z. B. im 2. Heft den Ausdruck Coiffeur, den Max Frisch nach Schenkers

Auskunft als typisch schweizerisch empfindet. (Schenker 1969: 55) Ebenso

heisst es im 2. Heft: "Kurz darauf erschien die Schwester, um sich zu

erkundigen, ob Frau Julika wirklich nicht zu kalt hatte" (Frisch 1992:

144). Der Ausdruck ich habe kalt statt hochdeutsch mir ist kalt ist

eindeutig schweizerisch. Eine aehnlich schweizerische Wendung ist: "Die

Sonne machte sehr warm" (Frisch 1992: 415), ein Ausdruck, den der

Staatsanwalt in seinem Nachwort benutzt.

Ob es allerdings White wirklich gelingt, das Tagebuch von Helvetismen

freizuhalten, ist fraglich. So schreibt er z. B.: "Es war keine

Kleinigkeit, die steifen Gladiolen einigermassen zu buscheln (Frisch 1992:

250). Das Wort buscheln empfindet auch Frisch nach Schenker als

mundartlich. (Schenker 1969: 91) Je weiter das Tagebuch fortschreitet,

desto weniger achtet der Schreiber darauf, keine Helvetismen zu gebrauchen;

als er im 7. Heft seine Vergangenheit durch den Gebrauch der ersten Person

als die seinige anerkennt, schreibt er z. B. wieder Coiffeur (Frisch 1992:

382) oder die Sonne gibt warm (Frisch 1992: 349).

Sprache und Stil im Allgemeinen sind vielmehr von der Problematik und

Struktur des Romans abhaengig, wobei sich die eigentuemliche Situation

ergibt, dass der Titelheld, der sich ja schriftlich und muendlich gut zu

artikulieren versteht, gerade dann verstummt, wenn es um seine

persoenlichste, existenzielle Erfahrung geht. Das kann zugleich als Signal

der Umschaltung der Realitaeten gelten. Je weiter sich Stiller von seinen

existenziellen Erfahrungen entfernt, desto leichter findet er Worte. So zum

Beispiel, wenn er Knobel beredt und farbig seine Abenteuer erzaehlt.

"Das ist es: ich habe keine Sprache fuer die Wirklichkeit", heisst es

unter PS bereits am Ende des 1. Heftes. Und nach Reflexionen ueber die

Frage, wer er in Wirklichkeit ist, schliesst der Tagebuchschreiber diesen

Abschnitt nochmals mit dem Satz: "Ich habe keine Sprache fuer meine

Wirklichkeit! (Frisch 1992: 84) "Jedes Wort ist falsch und wahr, das ist

das Wesen des Worts [...]" (Frisch 1992: 175), steht im 3. Heft, und

schliesslich reflektiert Stiller im 7. Heft im Zusammenhang mit dem Sinn

des Tagebuchs:

"Schreiben ist nicht Kommunikation mit Lesern, auch nicht

Kommunikation mit sich selbst, sondern Kommunikation mit dem

Unaussprechlichen. Je genauer man sich auszusprechen vermochte, um so

reiner erschiene das Unaussprechliche, das heisst die Wirklichkeit, die den

Schreiber bedraengt und bewegt. Wir haben die Sprache, um stumm zu werden.

" (Frisch 1992: 330). "Wer schweigt, ist nicht stumm. (Juergensen 1972: 99)

Wer schweigt, hat nicht einmal eine Ahnung, wer er nicht ist."

Das Verstummen, das in letzter Konsequenz zum Wechsel der

Erzaehlerperspektive fuehrt, setzt ein, nachdem er seine Vergangenheit als

die seine anerkannt und, wenn auch nicht ohne Zwang, seine Identitaet als

Stiller akzeptiert hat. (vgl. Schenker 1969: 116) Vielleicht deutet auch

der Name Stiller auf dieses Verstummen.

Sprache und Stil werden also fuer den Tagebuchschreiber von dem

Verhaeltnis bestimmt, in dem sich das Dargestellte zu seiner persoenlichen

Problematik befindet, Er weicht dort, wo die Sprache die unmittelbare

Erfahrung nicht ausdrueckt, ins Parabolische aus, sucht sich in Geschichten

und Traeumen, in Bildern und Vergleichen auszudruecken.

Schlussfolgerung

Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit haben wir uns zum Ziel gesetzt

das Phaenomen des Zusammenspieles der Textrealitaeten im Roman "Stiller" zu

erlaeutern.

Im Zusammenhang mit dem gesetzten Ziel haben wir uns mit folgenden

Aufgaben auseinandergesetzt und sind zu folgenden Schluessen gekommen:

. Der Aufbau des Romans, die Form und Funktion des Tagebuches, deren

sich der Autor bedient, beeinflussen die Offenheit des Romans. Die

Autorenposition von Max Frisch, die im Roman zum Ausdruck kommt,

bawaegt den Leser zum Nachdenken und macht ihn zu einem

'Mitspieler'. Diese unvollendete literarische Form bewirkt, dass der

Autor dem Leser sein eigenes Bildnis nicht aufzwingt. Die knappe

Information, die der Leser beim Rezeptionsvorgang erhaelt, ergibt

Leerstellen, die er mit eigenen Assoziationen, Theorien und

Vermutungen fuellt. Die Perspektivierung der dargestellten

Ereignisse fuehrt unter anderem zu verschiedenen

Interpretationsmoeglichkeiten.

. Erzaehlsituation und Erzaehlhaltung, insbesondere ihre zahlreichen

Aenderungen im Rahmen des Erzaehlens, treten als Signale der

Umschaltung der Realitaeten auf.

. Das Fehlen der einheitlichen Textwirklichkeit, naemlich das

Phaenomen "Text im Text" und damit verbundene Erscheinung "virtuelle

Textwirklichkeit" sind wesentliche Merkmale des Zusammenspieles

zwischen Fakt und Fiktion. Die Mehrschichtigkeit der

Textwirklichkeit kommt in "Stiller" in solchen Textfragmenten wie

erzaehlte Geschichten, parabolische Geschichten, Traeume zum

Ausdruck. Diese Behauptung wird in der vorliegenden Arbeit unter

anderem durch die psychoanalytischen Theorien der Traumdeutung und

Belletristik von Sigmund Freud bestaetigt. Diesen Theorien zufolge

verarbeitet der Mensch ihm widerliche Wirklichkeit und ersetzt sie

durch eine neue, erwuenschte, indem er traeumt und Geschichten

erfindet. Mit anderen Worten, er vertauscht Realitaeten und spielt

mit ihnen. Indem der Tagebuchschreiber Fiktionen waehlt, um sich

auszudruecken, indem er Geschichten erzaehlt, mit anderen Worten

moegliche Beispiele gibt, fuer das, was ihm wiederfahren ist,

versucht er sich selbst zu erkennen.

( Die Gegenueberstellung 'die Schweiz- Amerika', die sich im

Rahmen des Forschungsthemas von der zeitlich- raeumlichen Perspektive

aus vollzieht, ist zusammen mit der Untersuchung der Sprache und des

Stils wesentlicher Bestandteil der analysierten Erscheinung des

Zusammenspiels der Textrealitaeten. Beim Vergleich des

'schweizerischen' und 'amerikanischen' Textes offenbaren sich

inhaltliche und sprachliche Instrumente und Signale, die die

Autorenabsicht veranschaulichen.

- Die raeumliche und geistige Enge der Schweiz wird mit dem Sinnbild

der Weite, mit Amerika konfrontiert. Das kommt durch die Wortwahl

zum Ausdruck, wobei fuer die Schweiz z. B. Epitheta wie "klein,

angemessen, genuegend" und fuer Amerika solche wie "gross,

gluehend, unsaeglich, bluehend" gewaehlt werden.

- Diese Tatsache widerspiegelt sich auch auf der Zeitebene, wo

Vergangenheit und Gegenwart ineinander verflochten bleiben. Dadurch

entstehen Brechungen, so dass sich Ereignisse gegeseitig spiegeln

und erhellen. Die amerikanische, bzw. mexikanische Ereignisse

werden meistens im Praesens beschrieben, was von gewisser

Zeitlosigkeit, mit anderen Worten Fiktion, des dortigen Lebens

zeugt. Im 'schweizerischen' Text bleibt die Vergangenheit und

Gegenwart miteinander vermischt, was die Tatsache zuspitzt, dass

der Tagebuchschreiber seine Vergangenheit nicht loswird.

- Sprache und Stil werden fuer den Tagebuchschreiber von dem

Verhaeltnis bestimmt, in dem sich das Dargestellte zu seiner

persoenlichen Problematik befindet, er weicht dort, wo die Sprache

die unmittelbare Erfahrung nicht ausdrueckt, ins Parabolische aus,

sucht sich in Geschichten und Traeumen, in Bildern und Vergleichen

auszudruecken.

Die Untersuchung, die im Rahmen der vorliegenden Forschungsarbeit

durchgefuehrt war, ist einer der Wege komplizierte Welt des Romans zu

beschreiben. Das Phaenomen des Zusammenspieles der Realitaeten hat

ausserdem mit der Beschreibung der obenerwaehnten Textfragmente noch nicht

sein Bewenden, denn der ganze Text basiert auf Wechselbeziehungen von

verschiedenen Perspektieven. Das kommt fast in jedem Satzt zum Ausdruck: in

Repliken, Beschreibungen von Gestalten, in der Wahl von Epitheta.

Das von uns gewaehlte Herangehen an die Analyse des Zusammenspiels der

Textrealitaeten im Rahmen eines fiktionalen Textes ist nur eines der

Verfahren die Autorenabsicht von Max Frisch zu verstehen.

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